Schutzimpfungen für Hunde
Auch bei Hunden gibt es eine Reihe von gefährlichen Krankheiten deren Behandlung sehr schwierig bzw. aussichtslos oder bei der Tollwut sogar verboten ist.
Gegen einige dieser Krankheiten kann durch rechtzeitige und regelmäßige Impfungen ein ausreichender Schutz erziehlt werden.
Schutzimpfungen sind möglich gegen
1. Staupe
2. Parvovirose (sog. Katzenseuche des Hundes)
3. ansteckende Leberentzündung
4. Stuttgarter Hundeseuche (Leptospirose)
5. Zwingerhusten
6. Tollwut
Die erste Impfung kann der Hundewelpe schon im Alter von 6 Wochen bekommen. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Welpenimpfung gegen die gefährlichsten Welpenkrankheiten Staupe und Parvovirose. Da Parvovirose häufig auftritt und immer wieder Impfdurchbrüche (Erkrankung trotz Impfung) vorkommen, ist es ratsam die Impfung zweimal zu wiederholen - nach 2 Wochen und dann 4Wochen später. Bei der 2. und 3. Impfung wird dann auch gleichzeitig gegen die anderen Krankheiten mitgeimpft.
Damit ist der Hund grundimmunisiert. Wiederholungsimpfungen sind dann nur noch eimal jährlich nötig und können bei den meisten Hunderassen als kombinierte Impfung( 7-fach plus Tollwut) gegeben werden. Die Hunde müssen zu jeder Impfung gesund sein, sie sollten frei von Endoparasiten (Würmer) und Ektoparasiten (Flöhe, Milben, Zecken) sein.
1. Staupe:
Die Staupe ist eine hochansteckende Viruserkrankung, die überwiegend bei Hunden im Alter von 3-6 Monaten auftritt, aber auch in jedem Lebensalter vorkommmen kann, sie gilt als die wohl bekannteste Viruserkrankung des Hundes, zeigt ein vielgestaltiges Krankheitsbild. Nach den Erstsymptomen hohes Fieber, Fressunlust und Mattigkeit sowie Augen- und Nasenausfluß entwickeln sich verschiedene Formen, die oft ineinander übergehen: die Lungenform (Lungenentzündung, Husten, Atembeschwerden), die Magen-Darm-Form (Erbrechen, Durchfall), die nervöse Form (Bewegungsstörungen, Lähmungen, Krämpfe), die Hautform (blasiger Hautausschlag) und die Hartballenkrankheit (übermäßige Verhornung der Sohlenballen und des Nasenspiegels). Die Krankheit endet oft tödlich. Dauerhafte Schäden bei Überleben der Krankheit sind das sogenannte Staupegebiss (Defekte des Zahnschmelzes bei Erkrankung im Alter des Zahnwechsels), Verhaltensstörungen und Epilepsie. In den letzten Jahren wurde die Staupe wieder zunehmend beobachtet.
2. Parvovirose
Die Parvovirose wird durch ein Virus verursacht, der mit dem Erreger der Katzenseuche verwand, aber nicht identisch ist. Eine Ansteckung von der Katze auf den Hund und umgekehrt ist nicht möglich. Sie kann bei Hunden aller Altersgruppen auftreten verläuft jedoch bei Welpen besonders dramatisch und führt aufgrund des oft rasanten Verlaufes auch ohne vorherige Kranheitsanzeichen schnell zum Tod. Das Krankheitsbild der Parvovirose ist je nach Alter des Hundes unterschiedlich ausgeprägt. Welpen unter drei Monaten sterben oft plötzlich ohne weitere Symptome aufgrund einer Herzmuskelentzündung. Das Krankheitsbild wird geprägt von Erbrechen und starkem, übelriechenden und zum Teil blutigen Durchfall. Außerdem kann die Erkrankung zur Herzmuskelentzündung mit nachfolgenden plötzlichen Herztod führen. Ältere Hunde dagegen zeigen eine schwere Magen-Darm-Entzündung mit Fieber, starkem Erbrechen und massivem, meist blutig werdendem Durchfall.
3. Ansteckende Leberentzündung.
Auch die ansteckende Leberentzündung wird durch ein Virus hervorgerufen. Die Krankeitserscheinungen dieser Viruserkrankung sind denen der Staupe sehr ähnlich. Ihr Verlauf ist bei jungen Hunden meist schwerer als bei älteren Tieren. Welpen sterben mitunter plötzlich, ohne vorher Symptome aufgewiesen zu haben. Zuerst kommt es zu Fieber, Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall, Schmerzen in der Bauchhöhle, Entzundungen im Rachenraum mit Schleimhautblutungen und nervösen Störungen. Bei langsamerem Verlauf ähnelt die Krankheit der Staupe. Zu den Spätschäden zählen Trübungen der Hornhaut des Auges, zum Teil Erblindung.
4. Stuttgarter Hundeseuche (Leptospirose)
Hunde, aber auch Mäuse, Ratten und verunreinigte Gewässer bilden das Reservoir für Die Leptospiren, einer Bakterienart. Sie dringen über Haut und Schleimhäute in den Körper ein und erreichen über das Blut nahezu alle Organe. Die klinischen Symptome sind entsprechend vielfältig: Fieber, Mattigkeit, plötzlich auftretendes unstillbares Erbrechen, Durchfall, geschwürige Veränderungen der Maulschleimhaut, Schwäche, Gelbsucht durch Leberschädigung, verminderte Harnausscheidung durch Nierenschädigung, Atembeschwerden, Lähmungserscheinungen, Herzmuskelentzündung und kann schließlich zum Tode führen.
5. Zwingerhusten
6. Tollwut
Die Tollwut ist nach wie vor eine der gefährlichsten Virusinfektionen für Mensch und Tier. Die Hauptinfektionsquelle sind wild lebende Fleischfresser, in erster Linie Füchse. In letzter Zeit wurde das Virus aber auch verschiedentlich bei Fledermäusen nachgewiesen. Tollwutviren werden von infizierten Tieren mit dem Speichel ausgeschieden. Bissverletzungen durch tollwutinfizierte Tiere sind deshalb besonders gefährlich, weil das Virus über Wunden in den Körper gelangt. Deshalb sollten Sie auch unbedingt vermeiden „besonders zutrauliche Wildtiere“ oder zum Beispiel einen überfahrenen Fuchs mit der bloßen Hand zu berühren.
An Tollwut erkrankte Tiere dürfen nicht behandelt sondern müssen getötet werden.
Sprechen sie mit ihrem Tierarzt, er wird mit ihnen einen Impflan aufstellen, der könnte so aussehen:
Grundimunisierung
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Wiederholungsimpfung
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Kürzel
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1. Impfung
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2. Impfung
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siehe Impfpass
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Staupe
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8 Lebenswoche
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2 - 3 Wochen später
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alle 2 Jahre
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S
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Hepatitis
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8 Lebenswoche
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ca. 4 Wochen später
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alle 2 Jahre
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H
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Leptospirose
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8 Lebenswoche
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ca. 4 Wochen später
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jährlich
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L
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Parvovirose
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6-8 Lebenswoche
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2 - 3 Wochen später
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jährlich
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P
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Tollwut
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12 Lebenswoche
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nicht nötig
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jährlich
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T
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Zwingerhusten
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8 Lebenswoche
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ca. 4 Wochen später
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jährlich
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T
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Lyme-Borrreliose
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ab 12 Lebenswoche
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ca. 4 Wochen später
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jährlich
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In typischen Fällen verläuft die Tollwut in drei Phasen. Das erste Anzeichen ist oft eine Verhaltensänderung (scheue Tiere werden z. B. zutraulich). Im weiteren Verlauf kann es zu Erregungszuständen (Exzitationsstadium) und schließlich kurz vor dem Tod zu Lähmungen (Paralysestadium) kommen. Da die Krankheitserscheinungen bei Tollwut sehr vielfältig sein können, muss dringend empfohlen werden, falls Sie selbst oder Ihr Hund Kontakt mit einem tollwutkranken oder verdächtigen Tier hatte, unverzüglich einen Arzt oder Tierarzt aufzusuchen. Geimpfte Hunde sind in diesem Fall rechtlich besser gestellt als ungeimpfte, für die eine sofortige Tötung angeordnet werden kann.
Am Virushusten können Hunde aller Altersstufen erkranken. Auslöser sind mehrere Viren, sekundär auch verschiedene Bakterien. Begünstigt wird die Krankheit, wenn viele Tiere auf engem Raum zusammenleben (daher der Name Zwingerhusten) und bei Stresssituationen (Umgebungswechsel, Parasitenbefall, mangelnde Hygiene). Man bezeichnet den Virushusten deshalb auch als Faktorenkrankheit. Die Erreger werden von Tier zu Tier durch Feuchtigkeitströpfchen der Atemluft übertragen. Erkrankungen der Atemwege sind die Folge: Zu Beginn ist der Husten trocken und anfallartig. Komplikationen treten auf in Form von Fieber, Störung des Allgemeinbefindens, feuchtem Husten durch eitrige Bronchitis bis hin zur Lungenentzündung die uU. zum Tode führen kann.